Im Rahmen des Projektes „Gegen das Vergessen“
haben Oberbürgermeister Erik O. Schulz, Vertreterinnen und Vertreter
des Caritasverbandes Hagen sowie der Kooperationspartnerinnen und -
partner am heutigen Dienstag, 29. April, eine Gedenktafel am
historischen Rathaus am Friedrich-Ebert-Platz eingeweiht. Die Tafel
erinnert an die während der NS-Diktatur in Hagen begangenen
Verbrechen und die Verantwortung städtischer Institutionen in dieser
Zeit.
Die 30 Kilogramm schwere Bronzetafel wurde von Menschen mit
Behinderung mitgestaltet und bildet den Text auch in Brailleschrift ab.
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Infotafel, die
mittels eines QR-Codes auf die Hintergründe des Projektes hinweist und
weitere Informationen zur Entstehung beinhaltet. Die
Projektbeteiligten haben bewusst das historische Rathaus als
Gedenkort ausgewählt, da hier beim früheren Gesundheitsamt die
Entscheidungen nach der Erbgesundheitsideologie getroffen wurden.
Über das Projekt
„Gegen das Vergessen“ ist ein Projekt des Caritasverbandes Hagen in
Kooperation mit dem Gesundheitsamt der Stadt Hagen, dem Hagener
Geschichtsverein und unter aktiver Beteiligung von Menschen mit
Behinderung sowie Studierenden der Fachhochschule Dortmund. Eine
wissenschaftliche Begleitung durch die FernUniversität Hagen
untersucht die Wirkung der im Rahmen des Projektes entstandenen
Ausstellung auf die Besucherinnen und Besucher. Ziel ist es, behördliche
Gräueltaten und die Verantwortung städtischer Institutionen während
der NS-Diktatur in Hagen aufzuarbeiten. Nach der Eröffnung im Februar
in der Volme Galerie wurde die Ausstellung als Wanderausstellung an
verschiedenen Stationen, unter anderem im Rathaus an der Volme und
in der Klinik Ambrock, gezeigt. Nächster Ausstellungsort ist ab heute bis
Montag, 12. Mai, die Kirche St. Michael, Pelmkestraße 12.
Aktuell entsteht mit dem Folgeprojekt „Gegen das Vergessen II“ eine
virtuelle Stadtrallye durch Hagen, um die Orte des Verbrechens
während der NS-Zeit sowie Orte des Gedenkens erlebbar zu machen.
Weitere Informationen zu dem Projekt „Gegen das Vergessen“ erhalten
Interessierte auf der Internetseite
https://behinderung-im-
wandel.de/de/gegen-das-vergessen.php.