Leor Zmigrod gilt mit nur 29 Jahren als Begründerin eines neuen Wissenschaftsfelds: der politischen Neurobiologie. Darin erforscht sie den Zusammenhang zwischen politischen Einstellungen und der Biologie unseres Gehirns. Sie zeigt, dass unsere Überzeugungen nicht als flüchtige Gedanken losgelöst von unseren Körpern existieren. Vielmehr verändern Ideologien unser Gehirn. Und zur gleichen Zeit macht eine bestimmte neurobiologische Veranlagung empfänglich für gewisse Glaubenssätze. Weshalb sie mit einem einfachen Kartensortier-Experiment beispielsweise in der Lage ist, erschreckend akkurat auf die Weltsicht ihrer Probanden zu schließen. In zahlreichen weiteren Experimenten beweist sie den Konnex zwischen extremen politischen Positionen und unserem Gehirn und revolutioniert damit unsere Vorstellungen von Radikalisierung, Extremismus, demokratischer Meinungsbildung.
Am 19. Mai veröffentlichte der Suhrkamp Verlag Leor Zmigrods Buch DAS IDEOLOGISCHE GEHIRN, das unverzichtbare Aufklärung in Zeiten maximaler Polarisierung leistet. Die Wissenschaftlerin und Pionierin der politischen Neurobiologie Leor Zmigrod etabliert ein neues Verständnis davon, wie unsere Überzeugungen entstehen und was wirklich helfen kann im Kampf gegen das, was unsere Demokratie grundlegend gefährdet.
Leor Zmigrod forscht seit 2019 an der Universität Cambridge. Sie ist Verfasserin von mehr als 30 peer-reviewed Beiträgen, war als Visiting Fellow zu Gast u. a. in Stanford, Harvard, Paris. Das Forbes Magazine listet sie als eine der 30 einflussreichsten Persönlichkeiten unter 30 (30 under 30). Leor Zmigrod gewann den Women of the Future Science Award, sie ist regelmäßig Beiträgerin für die BBC und den Guardian, war Speakerin auf mehr als 50 Konferenzen, Stipendiatin am Wissenschaftskolleg Berlin, berät als Expertin die UN, die britische und US-amerikanische Regierung sowie weitere internationale Organisationen.
Die Texte aus DAS IDEOLOGISCHE GEHIRN werden auf Deutsch vorgelesen. Die Diskussion mit Leor Zmigrod findet auf Englisch statt und wird simultan übersetzt.
Leor Zmigrods Lesung im Emil-Schumacher-Museum Hagen ist Teil eines Begleitprogrammes namens THROUGH A LENSE. Eine analytisch-künstlerische Workshop-Reihe, bei dem des Weiteren am 16. Juni ein Kreativworkshop mit Fokus auf Radikalisierungsprävention in der Stadtbücherei Hagen für Jugendliche ab 16 Jahren sowie ein Monolog-Workshop am 25. Juni am Theater Hagen für Jugendliche ab 16 Jahren stattfinden.
Das Begleitprogramm veranstaltet die Integrationsagentur des Caritasverbandes Hagen zusammen mit der Theaterpädagogin Dilara Baskinci und dem Chefdramaturgen Thomas Rufin vom Theater Hagen anlässlich der Uraufführung von Charlotte Brays Oper AMERICAN MOTHER am Theater Hagen.
Gefördert wird diese Workshop-Reihe von Interkultur Ruhr und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an: americanmother@caritas-hagen.de .
Porträtfoto: © Stuart Simpson / Suhrkamp Verlag