Ein deutscher Jude mit israelischen Wurzeln und eine Deutsch-Palästinenserin können miteinander reden. Gemeinsam reisen Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann seit 2023 für ihr Projekt »Trialog« von Schule zu Schule, um über den Krieg, die gegenwärtige Eskalation in Israel und Palästina sowie die Auswirkungen für das muslimische und das jüdische Leben in Deutschland zu sprechen. Sie schaffen in ihren Gesprächsrunden einen Raum, der auch Fragen und Ansichten zulässt, die viele sich nicht trauen zu stellen oder zu äußern. Damit beweisen sie, dass das Miteinanderreden möglich ist, und motivieren die Leserinnen und Leser, selbst in den Dialog einzusteigen.
Das im Buch beschriebene Trialog-Projekt ist ein multiperspektivisches Gesprächsformat über den Nahostkonflikt, das von Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann initiiert wurde. Ausgehend vom Ausbruch des Krieges in Israel und in Gaza am 7. Oktober 2023 und den damit einhergehenden gesellschaftlichen Folgen, einschließlich der starken Emotionalisierung, widmet sich das Projekt der großen Herausforderung, das Thema im Raum Schule besprechbar zu machen.
Das Ziel der Trialoge ist, gemeinsam mit jungen Menschen einen Ort des gegenseitigen Zuhörens, der Verständigung, des Aushaltens und des Wachsens zu schaffen. Emotionales Erleben in allen seinen Facetten einen Raum zu geben. Es geht darum, den enormen emotionalen Herausforderungen der Schülerinnen und Schüler, die der Konflikt mit sich gebracht hat, zu kanalisieren, sie zu verstehen und dadurch auch den Prozess des Verarbeitens und des Heilens anzuregen. Gleichzeitig soll dem großen Unwissen über die verschiedenen Grautöne und den zunehmenden menschenfeindlichen Vorurteilen und den zahlreichen Verschwörungstheorien im Zusammenhang des Nahostkonfliktes entgegengewirkt werden.
Die Trialoge werden von engagierten Trialog-Pat*innen durchgeführt. Damit beide Identitäten in den Trialogen repräsentiert sind, bringen die Pat*innen - als Betroffene des Konfliktes - also einerseits die jüdische/israelische und andererseits die palästinensische Identität mit in das Gespräch. Im Lernraum “Schule” geben sie den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihre Gedanken, Emotionen und auch kontroversen Ansichten zu äußern, sie zu diskutieren und selbst zu reflektieren. Auch Vorurteile und Sterotypen, die mit Rassismus, Antisemitismus oder Gewaltverherrlichung einhergehen, sollen im Trialog-Gespräch einen Raum finden, da jene Narrative nur so gesellschaftlich korrigiert und aufgebrochen werden können.
Zu den Autor:innen:
Jouanna Hassoun wurde in Palästina geboren und flüchtete nach Deutschland wegen des Krieges im Libanon, als sie noch ein Kind war. Sie ist Sozialarbeiterin und psychologische Beraterin. Mit Shai Hoffmann geht sie an deutsche Schulen, um über den Nahostkonflikt aufzuklären. Das Ziel dabei ist, die Gründe des Krieges zu erklären und für mehr Dialogbereitschaft zu werben.
Shai Hoffmann
Shai Hoffmann ist ein deutscher Jude mit israelischen Wurzeln. Er ist als Sozialunternehmer, Aktivist, Speaker und Moderator tätig. Als Geschäftsführer der Bildungsorganisation »Gesellschaft im Wandel GmbH« und Initiator diverser Projekte wie dem »Bus der Begegnungen«, dem »DemokratieBus« und dem Tiny Space »Über Israel und Palästina sprechen« setzt er sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein. Außerdem moderiert er den Podcast »Über Israel und Palästina sprechen«.
Co-Autor:in: Maike Harel
Veranstaltungsadresse:
Rathaus 1
Lobby
Rathausstraße 11
58095 Hagen
Veranstaltungsbeginn: tba
Für die Lesereihe "Empathie - zugehört & ausgetauscht" verantwortlich sind das AllerWeltHaus Hagen sowie die Integrationsagenturen der AWO UB Hagen - Märkischer Kreis und des Caritasverbandes Hagen.
Gefördert wird die Lesereihe durch den Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V.